Land und Leute:
Die Gegend zwischen Kiev und Sumy ist ziemlich flach. Grosse Erhebungen gibt es nicht. Trotzdem hatten wir an unseren Rennen mit steilen Hängen zu kämpfen. Wie kommt das? Wie gesagt, es ist ziemlich flach. Immer wieder gibt es aber tiefe Gräben. Das heisst, es gibt vorallem negatives Gelände. Steile Hänge gehen nach unten und nicht nach oben. Für die Routenwahlen war dies sehr interessant, man muss sich aber etwas an dieses Relief gewöhnen.
Ansonsten sind die Leute sehr nett aber Englisch können die meisten Leute nicht. Dann doch noch eher Deutsch. Während der ganzen Woche konnten wir nicht heraus finden, wie das Ukrainische Geld heisst, aber man muss es etwas durch 8 teilen um in Schweizer Franken um zu rechnen.
Die Rennen:
Organisatorisch waren die Rennen ein wenig ein Chaos. Vor dem Start hat man das zum Glück jeweils nicht bemerkt. Aber im Ziel wusste oft niemand wer gewonnen hatte. Man bekam keine Zwischenzeiten und ob die Postenreihenfolge kontrolliert wurde steht in den Sternen.
Die Karten und die technische Herausforderung als Athlet waren hingegen super!
Meine Woche:
Sprint-Relay: Ich lief gemeinsam mit Christian Spoerry. Ich hatte drei gute, konstante Läufe. Jedoch waren die Strecken nicht sehr selektionierend. Ich war zwar mit mit meinen Läufen zufrieden, aber vielleicht bin ich etwas zu viel auf Sicherheit gelaufen. Jedenfalls war das Resultat nicht so gut, wie erhofft.
Sprint: Gerade hinter mir startete Polina Malchikova, eine der stärksten Läuferinnen von diesem Jahr. Mein Ziel war es, falls sie mich einholen würde, dran zu bleiben. Bis zum Überlaufposten hatte ich sie noch nie gesehen. Beim Überlaufposten hörte ich Zuschauer auf Russisch, ich ging davon aus, dass sie dicht hinter mir war. Ich probierte mein Konzept bei zu behalten und lief weiterhin einen fehlerlosen Lauf. Im Ziel war ich dann ganz erstaunt, dass die Russin mich nicht eingeholt hatte. Das deutete auf eine gute Leistung meinerseits hin. Tatsächlich hatte ich sehr wenig auf die Spitze verloren, trotzdem reichte es nur für den 11. Rang. Was sage ich da nur? Eigentlich sollte ich ja zu frieden sein, ist das doch bisher mein bestes Resultat an einer EM. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass noch mehr möglich ist....
Mitteldistanz: 8.Rang !!! Das erste mal ging es nun so richtig in die Gräben hinein. Ich konnte die Routenwahl Aufgaben gut lösen, und überholte die zwei vor mir startenden Finninen. Dies gab doppelt Motivation! Im Schlussteil konnte ich dann von der Sprintstarken Finnin Sonya Mörsky profitieren. Yeeees, endlich die Top Ten geknackt!
Staffel: nach dem Ruhetag, fühlte ich mich noch nicht richtig erholt. Trotzdem startete ich konzentriert auf dem Massenstart für die Staffel. Während dem Rennen nervte ich mich ziemlich, da einige Scooter Spuren im Wald nach dem Neuschnee nicht neu gefahren worden waren. Auf der Schlussschlaufe hatte ich ein kleines Blackout und machte einen Fehler und musste so mit 3 Minuten Rückstand auf Ladina übergeben. Ladina lief konstant und konnte
einige Teams überholen. Auch Yvonne konnte noch zwei Teams überholen und so erreichten wir schlussendlich die 6. Nationenrangierung!
Langdistanz: Zwei mal ging es durch die Gräben. Ich hatte einen guten Fluss, bin mir aber nicht sicher, ob ich alle Routenwahlen optimal getroffen hatte. Ich kam mit einem guten Gefühl im Ziel an, es reichte aber trotzdem nur für den 16.Rang.
Fazit: mit dem 8. und 11. Rang darf ich sehr zufrieden sein! Ich konnte den 10.Rang von der WM in Tänndalen bestätigen. Allgemein lief ich konstante Rennen. Es war eine strenge Woche und ich bin nun gespannt auf den Weltcup in Kazakhstan!
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