Sonntag, 8. November 2015

Goldene Lärchen statt Gletscher

Der Herbst bildet der absolute Startschuss in die nächste Saison. Wobei natürlich der Grundstein für die Saison im Sommer gelegt wird. Das Aufbautraining im Sommer verlief soweit gut. In den Ferien im Tirol und Südtirol genoss ich viele lange Trainings in absolut genialem Gelände! Auf einem Gipfel im Oetztal schwärmte ein Bergführer, dass in drei Tagen im Pitztal ein super schöner Ultramarathon stattfinden würde. Da unsere Ferienplanung Änderungen zu liessen. Kam ich so unverhofft und ganz ohne Vorbereitung zu einem ersten Formtest. Ich startete als Trailrun Anfängerin auf der 26km langen Strecke für "Geniesser". Der Bergführer hatte nicht zu viel Versprochen und ich genoss den Lauf von A-Z. Im Ziel war ich durchwegs zufrieden und glücklich und freute mich, dass es sogar für das Podest gereicht hatte! Andrin startete über die Marathondistanz und wurde Zweiter!
Super schöne Longjoggs, Biketouren, Klettertouren und Rollskitrainings im Tirol.

3.Rang für mich auf dem P26 und 2.Rang für Andrin auf dem P42 am Pitz Alpine Glacier Trail.
Nach den Ferien und etwas Erholung von unseren Abenteuern gestaltete ich mein Training zunehmend spezifischer. Jedoch lauft vermeintlich nicht immer alles nach Plan. Ende September lief ich noch an einem schönen Samstag einen harten aber zufriedenstellenden Berglauf. Ab Sonntag sollte mein Tagesablauf für mehrere Wochen aber nicht mehr viel mit Spitzensport zu tun haben. Mein Blinddarm musste kurzerhand raus und ich verbrachte einige Tage im Spital und danach herumschleichend zu Hause. Ich fühlte mich wie ein altes Omi und tatsächlich wurde ich bei meinen ersten kürzeren Spaziergängen von deutlich älteren Personen überholt. Obwohl an Training noch nicht zu denken war, entschied ich mich trotzdem in den Herbstferien mit dem Kader ins Trainingslager ins Südtirol zu reisen. Dort hatte ich erstens Zeit um meiner neuen Tätigkeit als Juniorentrainerin nachzugehen und gleichzeitig konnte ich die Zeit nutzen für meine ganz persönliche Reha. Auf den Gletscher am Morgen ging ich jeweils nicht. In dieser Zeit organisierte ich alles für das Nachmittagstraining und ging dann jeweils immer auf einen Spaziergang. Am Nachmittag leitete ich jeweils das Training der Athleten, davor oder danach hatte ich noch Zeit ein paar Minuten für mich im Kraftraum zu verbringen.
Meine "Trainingshalle": atemberaubende Wanderwege!
Der erste Schnee bis ins Tal zum Ende des Trainingslagers, der Winter darf langsam kommen!
Es war sicherlich eine gute Entscheidung mit ins Gletscher Trainingslager zu reisen. Zum einen wurde es mir nie langweilig, und zum anderen konnte ich erstmals das ganze Tal auskundschaften. Für dies hatten wir die letzen Jahre nie wirklich Zeit. Ich entdeckte super schöne Wanderwege und gemütliche Kaffees. Meine Erfahrungen beim Wandern respektive Spazieren konnten ich dann wieder für die Joggingtrainings der anderen nutzen. Zwar hätte ich gerne "normal" auf dem Gletscher trainiert jedoch genoss ich die goldene Lärchen trotzdem in vollen Zügen.
Nun sind bereits einige Wochen vergangen. Ich konnte die Belastung kontinuierlich steigern und auch die ersten Schneekilometer auf der Kunstschneerunde in Davos bereits unter die Skier nehmen. Ich schaue also positiv in die Zukunft. Zeigten mir doch die letzten Wochen deutlich wie wichtig und auch nicht immer selbstverständlich die Gesundheit ist! Es geht aufwärts, bis zum ersten Weltcup Anfangs Dezember in Finnland werde ich noch nicht in Höchstform sein. Aber die Saison ist lang und der Saisonhöhepunkt mit der EM im März gibt mir genügend Zeit um an meiner Form zu arbeiten. Die Motivation stimmt und alles andere werden ich dann sehen...!
Spezifische Trainings können verschiedene Gesichter haben....

Dienstag, 27. Januar 2015

Wau, was für eine Woche!

Heim-EM bedeutet auch, dass man in 2h zurück zu Hause ist, und dass man bereits am Montag wieder Arbeiten gehen kann. 
Die Woche ist extrem schnell zu Ende gegangen. Vor allem als ich am Sonntag Abend wieder zu Hause  war, wurde mir bewusst, dass mir eine längere Heimreise gemeinsam mit dem Team fast ein wenig fehlt. Meine Gedanken sind immer noch auf der Lenzerheide, aber ich bereits wieder voll im Alltag. 

Was mir bleibt sind die tollen Erinnerungen:
- Das strahlende Mädchen aus der Lenzerheide, dass die Schweizer an die Eröffnungsfeier führen durfte. 
- Die super Stimmung im Team! Sogar am Tag, als alle Mühe mit dem Magen hatten konnte wir über die Situation lachen und uns gegenseitig Unterstützen, das beste daraus zu machen!
-All die Helfer, Wahnsinn was ihr geleistet habt. Aus meiner Sicht als Athlet hat alles perfekt gepasst. Und obwohl ihr den ganzen Tag draussen in der Kälte gearbeitet hattet, hattet ihr immer noch ein aufmunterndes Wort für uns übrig. Danke vielmal!
- Beim Auslaufen nach der Langdistanz zu hören, dass Chrigi um eine Medaille mitlauft. Und die wahnsinns Stimmung bei seinem Zielsprint.
- Die vielen Zuschauer bei der Sprint-Staffel, die man sogar beim Überlauf oberhalb des Stadions gehört hat. 
- Die super Ski. Danke an die Waxmänner!
- die Nervosität vor jedem Start.
- bei der Mitteldistanz im Ziel zu hören, dass ich mit der momentanen Bestzeit eingelaufen bin und die Freude darüber.
- die Interviews.
- die vielen guten Gespräche nach dem Ziel 
- das Gefühl von so vielen Seiten unterstützt zu werden.
- ....


Bereits in Valbella wurden wir mit dem grossen Banner begrüsst. 
Unterwegs am Sprint
Gemütliche Stimmung am Abend in unserem Hotel
Conradin, wie auch schon im Engadin 2008, immer im Stadion mit dabei!

Am Nachmittag gab es jeweils in unserem Hotel Kaffe und Kuchen, den man bei einem Auswertungsgespräch oder mit einem guten Buch geniessen durfte!

Vorbereitung auf die Sprint-Staffel, aus ergonomischen Gründen sind wir dann schon mit unseren Trimtex Renndress an den Start gegangen.

Start zur Sprintstaffel

Zweite Übergabe an der Sprintstaffel von Gion zu mir

Auf dem Heimweg machten wir kurz halt beim portablem Pizza Ofen.

Alle Rennen könnt ihr hier nochmals Live entweder über die Videoaufnahme oder aber auch über das GPS anschauen. Die Resultate und Bilder zu allen Rennen findet ihr auch auf der Homepage.

Die Bilanz:
Mit den beiden 15.Rängen in der Mitteldistanz und im Sprint und dem Diplom mit der Sprint-Staffel darf ich sicherlich zufrieden sein. Das Minimalziel konnte ich erreichen, mehr jedoch leider nicht. Es waren solide Läufe und ich nehme ein gutes Gefühl für die WM in zwei Wochen in Norwegen mit.
Nun gilt es die Läufe noch im Detail zu analysieren und danach noch einige gezielte Trainings bis zur Reise nach Norwegen einzubauen.

Danke an alle, die mich Unterstützen!


Montag, 19. Januar 2015

Heim-EM ist, wenn....


.... ich beim Frühstück mit „Guete Morge“ und einem feinen Zopf begrüsst werde.
.... wir beim Skitesten von einer Anwohnerin Tee und Guetsli angeboten kriegen.
.... ich nicht nur das Morgenrot sondern auch das atemberaubende Abendrot mit den in rot glühenden Bergspitzen bewundern kann.
.... eine der besten Finninnen mich vor dem Rennen um einen Rat betet.
.... die Physiotherapeutin gleich um die Ecke wohnt.
.... ich bei der Anreise noch bei Freunden vorbei schauen kann.
.... ich den Swiss Orienteering Präsidenten im Postauto antreffe.
.... es Älplermakronen oder ein Käsplättli zum Zmittag gibt.
.... das Gewicht des Skisacks und der Tasche nicht relevant ist.
.... man am Tag vor dem Rennen noch ein Interview geben darf.

Hoffentlich kommen noch ganz viele positive Punkte im Lauf der Woche dazu!


Morgen steht der erste Wettkampf der Heim-EM bevor. Das ganze Jahr habe ich mich darauf gefreut. Das letzte Training hat sich gut angefühlt, so dass ich Morgen zwar höchstwahrscheinlich nervös aber frohen Mutes nach Lenz zur Biathlonarena gehen werde.
Der Sprint wird mit Einzelstart durchgeführt (ca. 10-12Uhr). Live Resultate, GPS und zum Teil auch Life Übertragungen können via Web verfolgt werden. Natürlich freue ich mich auch darüber, wenn ihr Zeit findet vor Ort mit zu „fänen“. Im Stadion gibt es eine Grossleinwand, so dass ihr immer gut informiert seid.

Drückt mir die Daumen!

Di: Sprint
Mi: Long
Do: Sprint-Staffel
Sa: Middle
So: Staffel 
Nebst ganz vielen seriösen Bilder hatten wir bei der Fotosession auch ganz viel Spass und kreative Idee.